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Weinregionen Südafrikas
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About me

Ich bin seit vielen Jahren begeisterter Südafrika Urlauber und Liebhaber des südafrikanischen Weins. Jedes Jahr zieht es mich wieder ans Kap. Am liebsten Besuche ich mit Freunden und der Familie die vielen Weingüter und freue mich schon immer vorab auf die Weinproben. Nicht nur der unterschiedliche Geschmack der Weine interessiert und fasziniert mich. Vielmehr die Geschichte der Weingüter und das Fachwissen der Weinmacher, die jedes Tasting zu einem unvergesslichen Erlebnis machen…

Viel Spaß auf meiner Seite!

Euer Basti

 

Kleine Auswahl meiner Weine & Weingüter

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Rebsorten

Damit dein Weintasting nicht nur gut schmeckt, sondern auch Futter fürs Gehirn wird, findest du hier geballtes Wissen rund um Wein und Rebe

Allgemeines:

Die Chenin Blanc-Rebe kommt, wie der Name schon vermuten lässt, ursprünglich aus Frankreich. Sie gehört zu den am weitesten verbreiteten weißen Rebsorten der Welt und wird selbst in ihrer Heimat noch flächendeckend angebaut. Chenins sind sehr ertragreich, wenn man die Auslese und der Ertrag begrenzt, entsteht ein echter Qualitätswein. Der Chenin Blanc ist bekannt für seinen relativ hohen Säure- und Zuckergehalt und daher auch für Likörweine prädestiniert. Hierzulande in Südafrika wird der Chenin auch als Ausgangswein für Spirituosen gerne verwendet. Experten sagen, dass die Chenin Blanc Rebe schon im 4. Jahrhundert n. Chr. im Loire-Tal angebaut wurde. Dort nimmt sie auch heute noch den größten Teil der zur Verfügung stehenden Rebfläche ein. Ob die Rebsorte aber tatsächlich schon so alt ist, kann nicht mit absoluter Sicherheit belegt werden. Dennoch, diese Rebe geht auf eine Tradition von über 1100 Jahren zurück.

Herkunft:
Im August 2010 haben französische Wissenschaftler eine Studie in „Theoretical and Applied Genetics“ veröffentlicht, die besagt, dass Chenin Blanc direkt von Sauvignon Blanc und Gewürztraminer abstammt. Die Information über die edle Herkunft dürfte vor allem im Loire-Tal mit Freuden zur Kenntnis genommen worden sein.

In Frankreich ist ein Rückgang der Chenin Blanc-Rebe zu beobachten. Grund dafür sind die lokalen Bodenbedingungen. Die Rebe treibt verhältnismäßig sehr früh aus und blüht spät. Starke Niederschläge und Spätfröste, die im Loire-Tal keine Seltenheit sind, werden dann den Trauben zum Verhängnis. In Kalifornien und in Südafrika werden mittlerweile größere Flächen mit Chenin Blanc bestückt, als es im eigentlichen Heimatland der Fall ist.

Abhängigkeit:
Kaum eine andere weiße Rebsorte reagiert so stark auf die Bodenbeschaffenheit und das lokale Klima wie die Chenin-Blanc Traube. Sie hat eine besonders dicke Beerenhaut, die bei Feuchtigkeit schnell zu schimmeln beginnt. Dies ist beliebt und gilt als Edelfäule. Der resultierende Most wird gerne für die Herstellung von Süßweinen genutzt. Wenn der Säuregehalt allerdings unausgewogen hoch ist und im Zusammenhang zu einem relativ niedrigen Zuckergehalt steht, schimmelt sie ohne zu reifen. Die sogenannte Graufäule macht die Ernte unbrauchbar. Hat ein qualitativ hochwertiges Erzeugnis dieses Stadium erreicht, verwöhnt es die Sinnesorgane mit einem Bouquet, das an Curry und Blumenwiese erinnert. Hochangesehene Sommeliers haben aufgrund der eigenwilligen Komplexität immer wieder Freude am Chenin Blanc – der im Weinland Südafrika wirklich hoch gefeiert wird.

 Allgemeines:

Diese Sorte ist die weltweit am meisten angebaute Weintraube. Über 180.000 Hektar Rebflächen sind weltweit mit Chardonnay bepflanzt. Die Chardonnay Traube liebt kalkige und warme Böden, aber wenn diese Beschaffenheit nicht vorhanden ist, dann zeigt sich die Traube flexibel und gibt sich mit dem was sie hat zufrieden. Gute Erträge und die Qualität leiden nicht. Der frühe Austrieb macht den Chardonnay allerdings für Spätfröste im Frühjahr anfällig, dafür ist er gegen die meisten Rebstockkrankheiten nicht besonders anfällig und er ist auch im Herbst schon früher reif als etwa der Riesling. Chardonnay gehört zu den urfranzösischen Weinarten, heimisch in Burgund und in der Champagne. In Franschhoek und im Robertson Wine Valley wird hauptsächlich Weißwein angebaut, aber auch in Stellenbosch , dem Herzen des südafrikanischen Weinlandes wird neben den roten Sorten Chardonnay angebaut.

Die Hauptaromen:

Der Chardonnay zeichnet sich vor allem durch seinen Körperreichtum und eine gemäßigte Säure aus. Das Aroma ist weniger charakteristisch als das eines Chenins.
Die Aromen von exotischen Früchten, Melonen, Äpfeln oder auch Stachelbeeren sind typisch für einen Chardonnay. Wenn die Trauben noch nicht reif sind und dennoch verarbeitet werden, kann ein solcher Chardonnay nach Gras schmecken. Ein guter Chardonnay besitzt stets einen verhältnismäßig hohen Alkoholgehalt, 13 Prozent und mehr sind eher die Regel als die Ausnahme. Der Chardonnay gehört auch zu den Weißweinen, die in Holzfässern reifen können und davon profitieren. Aromen wie Vanille, Nüsse, Butter oder gar rauchige Noten entstehen dann.  Wie schon gesagt ist der Chardonnay eine praktisch veranlagte Traube: sie eignet sich auch gut zum Versekten. So gibt es etliche französische Schaumweine, Cremants genannt, die Chardonnay enthalten. In der Champagne spielt die Sorte sogar neben dem Pinot Noir eine dominierende Rolle. Einige der berühmtesten Champagner bestehen sogar aus 100 Prozent Chardonnay.

Abstammung:

Eine von der University of California durchgeführte DNA-Analyse kam zu dem Schluss, dass die Sorte Chardonnay eine natürliche Kreuzung der Sorten Pinot und Gouais Blanc ist. Letztere wurde vermutlich von den Römern aus dem vorderasiatischen Raum, vermutlich dem Libanon, importiert und fand den Weg über das Rhônetal ins Burgund.

Dort stand bereits Pinot im Ertrag und einer damaligen Tradition folgend, wurden beide Sorten im Gemischten Satz in denselben Lagen angebaut. Diese unmittelbare Nähe ermöglichte natürliche Kreuzungen, bei der sich der Chardonnay durchgesetzt hatte. Eine Siedlung bei Tournus mit dem Namen Chardonnay könnte der Sorte schließlich ihren Namen gegeben haben. 

Allgemeines:

Diese Sorte ist ursprünglich in Frankreich beheimatet. Mittlerweile ist sie weit gereits und hat sich in der ganzen Welt – insbesondere in Südafrika (neben Kalifornien und Neuseeland) verbreitet. Sauvigon Blanc passt sich schnell und einfach dem Klima an, daher ist diese Sorte bequem zu pflegen. Weder zu sauer, noch zu süß – nicht extrem im Geschmack und dennoch lecker. Der Sauvignon spricht eine breite Masser Weintrinker an und eignet sich als Einsteiger Wein oder Sommerwein.

Je schwerer die Böden, desto höher die Erträge. Dann erreicht die Rebsorte oft nicht die ideale Reife und ihr Wein wird mager und zeigt aufdringliche grüne, krautige und etwas scharfe Noten. Je magerer jedoch die Böden, desto niedriger sind die Erträge und  desto besser reifer die Trauben aus. Dann schmecken die Weine aromatisch, erfrischend , grün, saftig und ausgewogen.

Elgin ist eine ideale Gegend, um den Sauvignon Blanc anzubauen, da die Höhenlage und die südlichen Winde für kühlere Temperaturen sorgen. Das Paul-Culver Estate produziert den „Noble Late Harvest“, eine Mischungen aus reichem Sauvignon Blanc und typisch saurem Riesling.

Merkmale:

Im Allgemeinen ist ein trockener Sauvignon in den beiden ersten Jahren nach der Flaschenfüllung am besten. Wenn er im Holzfass gelagert wird, benötigt er ein bis zwei Jahre mehr Zeit, um sich in seiner Bestform zu präsentieren. Nur in seltenen Fällen schmecken die trockenen Weine dieser Sorte noch nach fünf Jahren.
Es hat sich im Laufe der Zeit herausgestellt, dass zum Beispiel der Sémillon (bekannt für Zitrus- und Vanillearomen) ein sehr guter Cuvéepartner ist, der dem Sauvignon Blanc eine leichte Honignote verleiht und die manchmal etwas rassige Säure abpuffert. Hier im Weinland Südafrika ist eine Kombination aus Sauvignon Blanc und Chardonnay durchaus üblich, was durchaus eine gute Mischung ergeben kann.

Abstammung:

Der Sauvignon Blanc geht auf eine Zufallskreuzung von Traminer mit Chenin Blanc zurück. Manchen Quellen zufolge war Sauvignon Blanc in Frankreich schon früh nachweisbar und soll sich ab dem Jahr 280 nach der Aufhebung des Rebpflanzverbots durch den römischen Kaiser Probus von Bordeaux aus ins Loire-Tal verbreitet haben.

Allgemeines:

Der Pinotage ist Südafrikas National-Traube und kein anderes Land wie Südafrika ist so eng verknüpft mit einer Rebsorte wie der Pinotage. Und sie erzielt am Kap auch die besten Ergebisse. Mit einer Gesamtfläche von über 6.000 Hektar nimmt sie im Rebsortenspiegel einen beachtlichen Stellenwert ein. Wer versucht Pinotage auf anderen Plätzen der Welt zu kultivieren wird höchstwahrscheinlich scheitern. Diese Sorte bleibt dem südafrikanischen Boden treu.

(Die Weinbauländer Australien und Argentinien haben Pinotage gänzlich aus ihrem Sortiment gestrichen und selbst in Neuseeland, wo die rote Traube immer noch angebaut wird, wird ihr Anteil am Gesamtertrag immer kleiner.)

Die eher kleinen, dunkelblauen Trauben scheinen geradezu prädestiniert für trockene und sehr warme Anbauregionen zu sein. Die Rebsorte gilt als äußerst resistent gegen widrige Bedingungen, ist sehr einfach zu kultivieren, hat einen hohen Zuckergehalt und reift relativ früh. Obendrein ist sie außerdem sehr ertragreich. Allerdings muss stets beachtet werden, dass die Quantität die Qualität mindert. Durch den Entzug von Wasser lassen sich so auch bei neueren Rebstöcken exzellente Ergebnisse erzielen. Je älter die Rebstöcke werden, desto unerheblicher wird die Ertragsbeschränkung. Ohnehin produzieren sie nach etwa 10 Jahren nur noch die Hälfte.

Herkunft:

Der Pinotage ist eine Kreuzung aus den Rebsorten Cinsault (damals Hermitage genannt) und Pinot Noir. Sie ist also eine maßgeschneiderte Traube, angepasst an das südafrikanische Klima. Im Jahre 1924 gelang dem Pinotage an der Universität Stellenbosch der Durchbruch. Bei der Kreuzung der Trauben bediente man sich der Cinsault-Traube, die schon damals dafür bekannt war, auch unter widrigen Bedingungen reifen zu können. Da Cinsault im englischsprachigen Raum auch gerne als Hermitage bezeichnet wurde, war die Namensgebung klar. So wurde aus dem edlen Pinot und dem resistenten Hermitage die Pinotage-Traube. Sie schmecken nach Kirsche, Himbeere, Erdbeere und wilden Pflaumen mit einer Note von Veilchen. Diese Rebsorte wird hauptsächlich in Bottelary angebaut. Besonders zu empfehlen ist der Pinotage „Faith“, entwickelt auf der Beyerskloof Farm.

Allgemeines:

Der Pinot Noir steht weltweit auf Platz 10 unter den Top 10 beliebter Weinanbausorten. Die Tendenz zeigt dabei nach oben, obwohl die Sorte als Diva bekannt und von Winzern daher durchaus gefürchtet ist. Denn diese Sorte – in Deutschland heißt sie Spätburgunder – ist empfindlich für Spätfrost, anfällig für Mehltau und Fäulnis, die Beerenhaut ist dünner als alle anderen roten Sorten. Auch kühle Böden mag der Pinot Noir nicht, sondern eher Kalksteinböden und kühle Regionen (aber nicht zu kalt). Sind die Wachstumsbedingungen aber optimal, läuft Pinot Noir zur Hochform auf und lohnt die Mühe mit den schönsten Rotweinen der Welt, die an Finesse und Eleganz kaum zu überbieten sind.

In seiner Ursprungsheimat Frankreich ist Pinot Noir außerhalb Burgunds im Loire-Tal, im Elsass sowie vereinzelt in höheren Lagen im Languedoc anzutreffen. Darüber hinaus ist sie in der Champagne die beste der beiden zugelassenen Rotweinsorten. In Deutschland hat sich die mit  Spätburgunder bestockte Rebfläche von 1.839 im Jahr 1964 auf rund 12.000 Hektar entwickelt. Der Pinot Noir liebt den südafrikanischen Boden, denn der ist kühl.

 Die Aromen:

Die Traube schmeckt nach Himbeeren und Erdbeeren. Peter Finlayson gilt als der Schöpfer des Cape Pinot Noir und 50% der Ernten auf der Bouchard Finlayson Farm besteht aus dieser Rebsorte. Ihre „Galpin Peak Pinot Noir“ ist bei niedrigen Temperaturen gereift, um die Trüffel und Waldboden Aromen zu bewahren. Der Wein bietet ein breites Spektrum von sauer, tanninbeladen bis zu weich, samtig und aromatisch komplex.

Herkunft:

Der Pinot Noir scheint in fast direkter Linie von einer Wildrebe abzustammen, wie Analysen von Experten ergaben. Die ursprünglich nur in Burgund vorkommende Rebsorte wurde wahrscheinlich schon zu Römerzeiten vor über 2.000 Jahren kultiviert. Karl der Dicke brachte 884 die Sorte aus Burgund an den Bodensee. Von dort aus machte sie auch in Deutschland Karriere.

Allgemeines:

Die Rebsorte Syrah oder Shiraz zählt zu den edelsten Rebsorten überhaupt. Entstanden ist sie aller Wahrscheinlichkeit nach vor über 6.000 Jahren in Persien. Vermutlich ging die rote Syrah-Traube durch die antiken Griechen auf Weltreise, dernn der Shiraz ist überall zu Hause.

Abstammung und Eigenschaften:

Die Shiraz-Traube ist sehr dunkel, scharfes, pfeffrig Aroma zeichnen sie aus. Experten konnten 1998 feststellen und beweisen, dass es sich beim Shiraz um eine Kreuzung aus den Sorten Dureza und Mondeuse Blanche handelt. 
Simondium-Klapmuts bei Stellenbosch ist das ideale Anbaugebiet von Shiraz Trauben – Mont Destin gärt die Trauben bei kühlen Temperaturen, um die Farb- und Fruchtkonzentration zu fördern. Die Rotweine reifen für 18-24 Monate in Holzfässern. Der Syrah ist eine sehr komplizierte Rebsorte. Erhalten die Reben zu wenig direkte Sonneneinstrahlung, reifen die Trauben nicht vollständig aus. Aber auch zu viel Sonne führt zum Qualitätsverlust. Die typische Säure und das besonders fruchtige Aroma fallen diesen Bedingungen zum Opfer.

 Allgemeines:

Merlot schmeckt nach Toffee, Kirsche oder Pflaume und zählt zu den am meisten angebauten Rebsorten der Welt. In einigen Gebieten kann aufgrund der Bodenbedingungen auch ein Schokoladen oder Lakritz-Aroma auftreten.
Was macht die rote Sorte so beliebt? Für Winzer ist ihre frühe Reife ideal. Daher kann Merlot in der Regel selbst in kühleren Weingebieten angebaut werden und gut ausgereifte Qualitäten bringen. Geringe Säure und wenig Tannine machen den Wein gut verträglich auch bei jungen Weintrinkern.  Polkadraai, in der Nähe von Stellebosch, zeichnet sich durch die kühlen Sommerwinde und den stark verwitterten Granitboden aus. Nach der Ernte reift die Traube für 12 Monate in Französisch Fässern und erhält dadurch einen eleganten, fruchtigen Geschmack. Sortenrein gehört der Merlot zu den teuersten Rotweinen der Welt.

 Abstammung:

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Rebsorte in Bordeaux im 14. Jahrhundert, allerdings unter dem Namen Crabatut noir. Erst im 18. Jahrhundert, da war sie bereits in den Gebieten von Pomerol und St-Emilion als hochwertige Sorte beliebt, setzte sich die Bezeichnung Merlot durch. Diesen Namen hat sie wohl den Amseln, auf Französisch merle, zu verdanken, die frühreife Früchte besonders lieben.

Allgemeines:

Auf Platz 1 steht der Cabernet Sauvignon beim weltweiten Weinanbau. Mittlerweile sind über 300.000 Hektar Rebflächen damit bepflanzt. Zu den großen Cabernet Nationen gehören: 
USA, Frankreich, Australien, Kalifornien, Südafrika, Bulgarien und allmählich auch China. Südafrika gehört zu den besten Erzeugerländern mit Chile, aber auch Südeuropa hält mit und mit mit etwas Glück kommt sogar ein guten Cab Sauv aus den osteuropäischen Ländern.

Abstammung:

Seine Anfänge hatte Cabernet Sauvignon erst im späten 18. Jahrhundert. Damals entstanden in Bordeaux viele größere Weingüter, die große Teile ihrer Rebflächen damit bestockten, um den typischen Bordeaux-Blends mehr Haltbarkeit zu verschaffen. Der Cab enthält viele Kerne und viele Tannine und sit daher für eine Reifung im Holzfass besonders geeignet. Der Wein schmeckt oft nach Cassis oder dunklen Johannisbeeren, aber auch andere aromatische Nuancen, wie verschiedene schwarze Früchte, Zedernholz, Leder, Lakritze und Gewürze.

Wissenswertes

Über das Weinland & die Geschichte Südafrikas

Vor über 350 Jahren, am 2. Februar 1659, kelterte der Niederländer Jan van Riebeeck den ersten Kapwein – Zeit für einen Rückblick auf die abwechslungsreiche Geschichte alter Weintradition in der Neuen Welt. 1655, knapp vier Jahre, bevor der erste Kapwein gekeltert wurde, pflanzten holländische Siedler…

Vor über 350 Jahren, am 2. Februar 1659, kelterte der Niederländer Jan van Riebeeck den ersten Kapwein – Zeit für einen Rückblick auf die abwechslungsreiche Geschichte alter Weintradition in der Neuen Welt. 1655, knapp vier Jahre, bevor der erste Kapwein gekeltert wurde, pflanzten holländische Siedler auf Anordnung der niederländisch-ostindischen Handelskompanie die ersten Reben am Fuß des Tafelbergs. Der Wein sollte den Seefahrern der Kompanie auf ihren langen Fahrten von Europa nach Ostindien als flüssiger Proviant dienen. Auch wenn der erste Wein Südafrikas von eher zweifelhafter Qualität war – die holländischen Siedler waren Seefahrer und Soldaten und keine Winzer – verzeichnete Jan van Riebeeck, erster Gouverneur von Kapstadt, am 2. Februar 1659 eine euphorische Erfolgsmeldung in seinem Tagebuch: „Heute, Gott sei Dank, ist zum ersten Male Wein aus Kaptrauben gemacht worden, und der frische Most wurde direkt aus dem Fass gekostet“.

Nach den Holländern kamen die Franzosen in die Kapregion und brachten Fachwissen und Erfahrung im Weinbau mit. Zwischen 1688 und 1690 siedelten sich aus Frankreich geflüchtete Hugenotten im Drakenstein-Tal – auch Franschhoek (Ecke der Franzosen) genannt – an und sorgten für den dringend notwendigen Aufschwung der Weinqualität.

Das Weingut „Groot Constantia“ machte Ende des 18. Jahrhunderts den Kapwein in Deutschland und Frankreich bekannt: Der König von Preußen, Napoleon und Bismarck erklärten sich zu Liebhabern der süßen Weine von Constantia und der Poet F. G. Klopstock ließ es sich nicht nehmen, 1795 eine Ode auf den Kapwein zu dichten. 1805 begann mit der zweiten Besetzung des Kaps durch die Briten eine erfolgreiche Ära für die südafrikanischen Winzer: Bis 1861 profitierten sie von den Napoleonischen Kriegen und Englands Kontinentalsperre gegen den Handel mit Frankreich.

Doch Ende des 19. Jahrhunderts wurden die südafrikanischen Weinberge, wie in Europa auch, von der Reblaus befallen. Die Winzer waren gezwungen, Millionen von Weinstöcken durch Rodung und Verbrennen zu vernichten. Erst die Einführung eines reblausresistenten Wurzelstocks aus Amerika brachte die Rettung für den Weinbau der Kapregion.

An der Wende zum 20. Jahrhundert, mit Ausbruch des Burenkriegs, erholte sich die Weinwirtschaft zusehends. In den Kriegsjahren zwischen 1899 und 1902 fanden Wein und Branntwein guten Absatz. Das Kriegsende zog jedoch ein erhebliches Anwachsen der Überschüsse und einen dramatischen Preissturz nach sich. Rettung vor dem Ruin brachte für viele Weinbauern die Gründung der KWV (Kooperatiewe Wijnbouwers Vereniging van Zuid-Afrika, Beperkt) im Jahr 1918. Die Genossenschaft bündelte die Interessen der Erzeuger, stabilisierte die Produktion und setzte Mindestpreise fest.

Der Beginn der Apartheidära 1948 und die daraus resultierenden Handelssanktionen ehemaliger Handelspartner läuteten für Südafrikas Weinbauern eine schwierige Zeit ein. Nur der Exportschlager Lieberstein trotzte den ungünstigen Bedingungen dank aufmerksamkeitsstarker Marketingkampagnen. 1965 avancierte dieser halbtrockene Weißwein sogar zum meistverkauften Markenwein der Welt.

Mit der Freilassung Nelson Mandelas 1990 und dem raschen, friedlichen Übergang zur Demokratie öffnete sich für die südafrikanischen Winzer der internationale Markt. Gleichzeitig begann eine Trendwende im Weinbau: Südafrikanische Winzer setzten vermehrt auf gute Qualität zu vernünftigen Preisen.

Heute blickt das Regenbogenland mit Stolz auf seine moderne und qualitätsbewusste Weinwirtschaft. Die Rebfläche umfasst ca. 102.000 Hektar, 60 % sind mit internationalen Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Shiraz sowie Chardonnay und Sauvignon Blanc bestockt. Gleichzeitig entwickelt sich die heimische Spezialität Pinotage zu einem Rotwein von internationalem Format. Immer beliebter werden auch sogenannte „Cape Blends“ mit Pinotage als Cuvéepartner.

Seit 1973 bezeugt das Siegel Wine of Origin den Konsumenten die Echtheitsgarantie südafrikanischer Weine für Traubensorte, Jahrgang und Herkunft. Anhand einer Identifikationsnummer können alle Angaben auf dem Etikett zurückverfolgt werden.

1998 erstellte Südafrika als eine der ersten Weinnationen überhaupt ein nachhaltiges Weinbauprogramm, Integrated Production of Wine (IPW), mit umfassenden Vorgaben zum gesamten Produktionsprozess. Heute wirtschaften über 90 % der Kapwinzer nach den IPW-Richtlinien.

Mit der Gründung der Biodiversity & Wine Initiative setzten die Weinfarmer der Kapregion darüber hinaus seit 2005 neue Maßstäbe im Bereich des Naturschutzes. Bereits 130.366,4 Hektar Anbaufläche wurden von den Winzern zur Erhaltung der vielfältigen Flora und Fauna freiwillig unter Naturschutz gestellt.

Exportrekorde, Vorbildfunktion beim Schutz der Biodiversität und zahlreiche namhafte internationale Auslobungen für die Weinqualitäten – im Jubiläumsjahr 2009 hatten Südafrikas Winzer allen Grund zu feiern.

An der südlichen Spitze des afrikanischen Kontinents, wo sich der Atlantik und der Pazifik treffen, liegt Kapstadt, eine der großen Weinhauptstädte der Welt und das Tor zu den Weinbaugebieten Südafrikas.

Die Tradition und die Geschichte des Weinbaus reichen mehr als 350 Jahre zurück. Südafrikanische Weine verbinden die Eleganz der klassischen Alten Welt mit den zugänglichen, fruchtigen Stilen der Neuen Welt. Weine aus Südafrika bieten eine enorme Vielfalt an interessanten Aromen, die das einzigartige Terroir, die außergewöhnliche Vielfalt der Natur und die faszinierenden Menschen und Kulturen des Kaps zum Ausdruck bringen.

(Quelle: Wine of South Africa – WOSA)

Hier findest du einen Überblick über die verschiedenen Weinanbaugebiete Südafrikas_

Screenshot Maps WOSA

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